Dienstag, 15. Oktober 2013

Nathaniel Rateliff - Falling Faster Than You Can Run

Nathaniel Rateliffs neues Album Falling Faster Than You Can Run ist bereits im September erschienen und ich bin überrascht, dass es bisher so wenig Medienecho erfahren hat. Denn Nathaniel Rateliff gehört zu meinen Lieblingssongwritern und das neue Album ist genauso genial wie das letzte. Mit seiner zerbrechlich emotionalen aber niemals ins Schnulzige rutschenden Stimme braucht er Vergleiche mit Damien Rice oder Damien Jurado oder Tallest Man on Earth nicht zu scheuen. Es verwundert auch nicht, dass Ben Howard ein großer Fan von ihm ist. Mit den Größen des Genre stand Rateliff ohnehin schon auf der Bühne. Dennoch scheint der große Durchbruch noch nicht gelungen zu sein, dabei hätte er es wirklich verdient, von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Das Album hat einen positiven Grundton, besonders das vergleichsweise temporeiche Laborman. Danach wird Rateliff mit How to win doch ein bisschen melancholisch. Am gelungensten sind aber Nothing to show for und der erste Song Still Trying, die zweite Hälfte des Album fällt dagegen etwas ab, die Kompostionen wirken teilweise beliebig. Dennoch ist es eines der besten Alben des Genre, die ich dieses Jahr gehört habe. Es wundert nicht, dass es in einer Hütte in den Colorado Mountains aufgenommen wurde, so ein bisschen meint man immer die Einsamkeit zu hören, wenn Rateliff zum Beispiel sein "I don't know a god damn thing" in Still Trying herausschleudert und dabei seine Seele offen zu legen scheint. Es ist dieses gewisse Etwas, was nur ganz wenige Songwriter können, dass man ihm jedes Wort glaubt, das er singt.  Bei Rateliff erwartet man keine komplexen Songstrukturen, es ist vielmehr die Klarheit die so eindringlich ist. Der Gesang steht immer im Vordergrund, ganz klassische Songwritertraditon und gleichzeitig ist es seine Stimme, die ihn von so vielen anderen Songwritern, positiv abhebt.
Ihr könnt euch das Album sogar komplett auf Soundcloud anhören. Es bleibt zu hoffen, dass die Veröffentlichung des Albums Rateliff auch noch einmal nach Europa auf Tour führt.

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